Beschreibung
- Im Rahmen der Maßnahme werden Reallabore an den Hochschulen gefördert. Reallabore bieten Wissenschafter:innen die Möglichkeit, Forschungsergebnisse außerhalb des Labors unter realen Bedingungen, aber dennoch in einer Experimentierumgebung zu testen und weiterzuentwickeln. Praxispartner bzw. Nutzer und/oder Anwender aus der Gesellschaft/Wirtschaft werden von Anfang an eingebunden, damit die Ergebnisse an ihrem praktischen Nutzen und ihrer Anwendungsfreundlichkeit ausgerichtet sind. Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und der Wissenstransfer besitzen in Reallaboren einen besonders hohen Stellenwert. Aktuelle Beispiele sind die im Rahmen des BMBF-geförderten Vorhabens BreGoS an den Bremer Hochschulen entstandenden Reallabore (https://www.uni-bremen.de/bregos/projekte/real-labore).
In den Jahren 2024-2026 wird ein Reallabor im Themenfeld nachhaltiges Wohnen und Energeieffizienz im Fokus. Im Vorhaben NESCHVILL - Gemeinsam Energie verstehen und die Zukunft gestalten der Universität Bremen, der Hochschule Bremen und des Kreisjugendwerks der AWO soll ein Ort des Lernens, des Verstehens, der Innovation und des gemeinsamen Handelns für eine nachhaltige Zukunft entstehen. Ziel von NESCHVILL ist es, einen Ort zu schaffen, an dem sowohl Kinder und Jugendliche als Energieforscher:innen aktiv werden können als auch Industrie und Wissenschaft in Kooperation nachhaltige und innovative Lösungen entwickeln und dabei vielfältige Energiesysteme sowie digitale Zwillinge einbinden. In NESCHVILL wird die Anwendung nachhaltiger Technologien wie erneuerbare Energien und Wasseraufbereitung sowie Kreislaufwirtschaft und Recycling erprobt. Aber auch Fragen zu sozialen Aspekten wie nachhaltige Lebensstile, die Erprobung neuer sozialer Geschäftsmodelle sowie Fragen zur Klimaanpassung und zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks in Quartieren stehen im Mittelpunkt. Im Herzen des Projekts NESCHVILL schlägt das Tiny-House Village BESTVILLE, ein Dorf aus modularen und energieeffizienten Tiny-Houses. Hier wird den Fragen des Reallabors auf den Grund gegangen, auch mithilfe einer Gemeinschaftswerstatt, dem sog. Hackspace, an dem alle Beteilgten helfen können, innovative Konzepte für nachhaltiges Wohnen, Arbeiten, Lernen und Forschen zu entwickeln und zu verbessern.
Ein weiteres, kleines Reallabor ist auch bereits in der Umsetzung. Das Vorhaben DesignBuild mobil ist an der Hochschule Bremen angesiedelt und unterstützt direkt ein Reallabor, das im Rahmen des Projetks BreGoS der staatlichen Hochschulen Bremens umgesetzt wird. In der School of Architecture der HSB setzen Studierende zu Ausbildungszwecken Projekte zum nachhaltigen Bauen und der nachhaltigen Umgestaltung öffentlicher Räume in Kooperation mit bzw. unter Einbeziehung der Nutzer:innen um. Neben der Verwendung nachwachsender Rohstoffe und Sekundärmaterialien steht die Berücksichtigung sozialer Aspekte im Vordergrund. Um den mobilen Einsatz des DesignBuild Teams im Stadtraum zu ermöglichen, werden Werkzeuge, Maschinen und Materialien auf umweltfreundliche Weise mit einem zur mobilen Toolbox umgebauten Cargo-Bike transportiert.
In 2027 soll ein weiteres, bisher nicht ausgewähltes Reallabor an den Start gehen.
2. Ein Institut für Transformationsforschung in oder an der Universität Bremen als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft mit eigener sozio-technischer Forschung soll ein Ort für gemeinsame interdisziplinäre Forschung und Beteiligung werden. Über das Projekt hyBit wurden erste Elemente dafür angelegt. Die in hyBit leitende Arbeitsgruppe für Resiliente Energiesysteme an der Universität Bremen forscht zur Transformation im Hinblick auf Wasserstoffthemen. Perspektivisch sollen weitere Transformationsthemen wie nachhaltige Quartiere und nachhaltige Mobilität hinzukommen, was jedoch einer entsprechenden Förderung über Drittmittel bedarf.