Die See- und Binnenschiffe in den bremischen Häfen sind auf ausreichend tiefe Zufahrten, Hafenbecken und Liegewannen angewiesen. Zur Gewährleistung der damit verbundenen durchgehenden Betriebsbereitschaft der Häfen ist es kontinuierlich erforderlich, die entsprechenden Wassertiefen durch die Entfernung von Sand und Schlick zu unterhalten bzw. wiederherzustellen. Bremen setzt dazu für den größeren Teil der jährlich anfallenden Sand-Baggermengen auf den Einsatz privater Baggereiunternehmen und betreibt ergänzend dazu als Bestandteil des Sondervermögens Hafen eine eigene Baggereiflotte, die von der bremenports GmbH & Co. KG bewirtschaftet wird.
Der dabei zum Einsatz kommende Gerätepool und der Großteil der hierfür erforderlichen Spezialschiffe stammt aus den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Fahrzeuge sind zunehmend wartungsanfällig, sie haben größtenteils das Ende des Lebenszyklus erreicht und können daher oftmals nicht mehr zeitgemäß und wirtschaftlich eingesetzt werden.
Basierend auf den Ergebnissen eines Konzeptes zur Ermittlung von Randbedingungen für eine zukunftssichere und wirtschaftliche Unterhaltung der Wassertiefen in den Bremischen Häfen werden nun im nächsten Schritt konkretisierende schiffbauliche Planungen durchgeführt. Alternative, möglichst klimaneutrale, Antriebe sind hierbei ein Fokusthema.
Die Frage, welcher nachhaltige Energieträger in Kombination mit welcher technischen Lösung für den Antrieb verschiedener Schiffstypen am besten geeignet ist, ist noch nicht universell beantwortet. Wasserstoff oder Wasserstoff-basierte Energieträger sind vielversprechende Kandidaten, aber auch Optionen wie die Elektrifizierung des Antriebssystems können sich für einige Schiffstypen als besser geeignet erweisen. Im Rahmen des EU-geförderten Interreg Projektes „North Sea Hydrogen Valley Ports“ werden deswegen u.a. unterschiedliche Schiffsantriebskonzepte und Energieträger im Rahmen einer Studie untersucht. Dabei dient das Anforderungsprofil der vorhandenen Hafenbarkassen der bremischen Häfen (Hafenamt 1 und Hafenamt 2) als exemplarische Grundlage für den in diesem Rahmen untersuchten Schiffstyp. Für die technologische Variante, die als am besten geeignet identifiziert wird, soll ein vorläufiger Schiffsentwurf erstellt werden.
Konkretisierende Planungen inkl. Zeitplan für die Erstellung der insgesamt erforderlichen Ersatzneubauten erfolgen nach Abschluss der o.g. Arbeiten.