Beschreibung
1.) Monitoring Ernährung: Berichtswesen zu Konsum und Ernährung im Land Bremen
Die Maßnahme "Monitoring Ernährung" zielt darauf ab, gezielt Daten im Bereich Ernährung zu erheben. Perspektivisch dient dies der Ableitung von notwendigen Maßnahmen im Ernährungsbereich sowie der Steuerung von neuen und bestehenden Maßnahmen mit dem Fokus auf eine nachhaltige und gesundheitsförderliche Ernährung.
Die Gemeinschaftsverpflegung gilt als guter Hebel, um einer breiten Bevölkerung eine nachhaltige und gesundheitsförderliche Ernährung zu ermöglichen. Daher wird der Fokus der vorliegenden Maßnahmen auf das Handlungsfeld der Gemeinschaftsverpflegung gelegt. Derzeit liegen keine einheitlichen und validen Daten bezüglich der Nachhaltigkeitsstrukturen in der Gemeinschaftsverpflegung in den unterschiedlichen Einrichtungen im Land Bremen vor. Mit Hilfe der Maßnahme soll eine entsprechende Datengrundlage geschaffen werden.
2.) Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in der Gemeinschaftsverpflegung
Für Bremen sind keine repräsentativen Daten zu Lebensmittelverlusten für Kitas, Schulen, Betriebsstätten und Krankenhäuser bekannt. Die Ergebnisse aus anderen Bundesländern lassen jedoch darauf schließen, dass auch in Bremen große dauerhafte Einsparpotentiale an Lebensmittelverschwendung ermöglicht werden.
Nach dem Vorbild des Pilotprojekts "Bremer Kitas reduzieren Lebensmittelverschwendung" (Ein Projekt der Nationalen Klimaschutzinitiative) der Verbraucherzentrale Bremen e.V. soll für die Thematik der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in der Gemeinschaftsverpflegung durch ein entsprechendes Kantinen-Coaching-Projekt weiter sensibilisiert werden.
3.) Initiative gegen Lebensmittelverschwendung im Land Bremen
Bremen trägt als Land dazu bei, Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren.
4.) Verbraucher:innenbildung Ernährung - Zielgruppe Kinder und Jugendliche
Einer Studie aus dem Jahr 2019 zur Folge werden Praxiswissen zu Herkunft von und Umgang mit Lebensmitteln oder Informationen zu Esskultur oder regionaler Vielfalt von Essen und Trinken derzeit nicht ausreichend vermittelt. Mit der Maßnahme soll ein Beitrag zur Schließung dieser "Wissenslücke" geleistet werden.
5.) Infrastrukturmaßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung
Einrichtungen, welche überlassenen Lebensmittel (gemeinnützig) verteilen, arbeiten weitesgehend spendenfinanziert: Häufig fehlen diesen Organisationen die notwendigen Ressourcen um den Aspekt der Verteillogistik, z.B. die Verteilung von Großspenden zu bewältigen. Daher ist es erforderlich, die Strukturen für die notwendige Logistik und regionale Verteilung auszubauen und zu fördern.
6.) Überprüfung der Aktualisierungen der DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung
Die für Deutschland gültigen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (FBDG) wurden unter Berücksichtigung von Ernährungs-, Gesundheits-, und Umweltaspekten weiterentwickelt.
Die wissenschaftliche Methodik zur Ableitung der Empfehlung wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung überabeitet.
Es handelt sich um evidenzbasierte Kriterien, die eine bedarfsgerechte Zufuhr mit Nährstoffen berücksichtigt. Gleichzeitig sollen aber auch Lebensmittel-Gesundheitsbeziehungen, umweltbezogene und soziale Dimensionen, sowie die Verzehrs Muster der Bevölkerung berücksichtigt werden.
Auf Grundlage der dann aktualisierten Empfehlungen wird voraussichtlich eine Aktualisierung der DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung erfolgen.
Es bleibt zu prüfen, ob die Aktualisierungen der Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit den Klimazielen von Paris verträglich sind
7.) Barrieren bei der Weitergabe von Lebensmittel reduzieren
Im Rahmen des Bund-Länder-Gremium zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung wird an der Prüfung und Behebung von Barrieren in der bestehenden Gesetzgebung zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung gearbeitet.
Bremen beteiligt sich im Bund-Länder-Gremium und trägt damit zur Überprüfung möglicher Barrieren bei. Das Bund-Länder-Gremium dient auch zur Beratung über Aktivitäten zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung im Sektor des Lebensmitteleinzelhandels.
Die Verbraucherzentrale Bremen setzt im Rahmen des Bundesförderprogramms "Modellregionenwettbewerb" eine entsprechende Maßnahme zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in der Gemeinschaftsverpflegung um.
In Q1/2025 wurde entsprechendes Personal in der Verbraucherzentrale zur Umsetzung der Maßnahme eingestellt. Der Maßnahmenbeginn folgt im Verlauf des Jahres 2025. Die Förderung über den Modellregionenwettbewerb läuft bis zum Jahr 2027